Gestern sind wir noch am Stockerl gestanden - heute ist es nur mehr die Blecherne. Das ist die erste Nachricht.
Es ging von Lech am Arlberg (Start 7:00Uhr) nach St. Anton am Arlberg. 27,7km 1787km Hinauf und 1919 Höhenmeter wieder Hinunter. Es waren 3 Verpflegungsstellen.
Der gestrige Tag hatte es doch ziemlich in sich - ich habe meine Hüfte gespürt, und das war für mich ein Zeichen, es heute etwas vorsichtiger anzugehen, denn schließlich haben wir noch 6 Etappen und die Schwersten liegen noch vor uns.
Lech war schon unglaublich schön, die Häuser dort und die Hotels sind sehr beeindruckend. Ich kenne zwar St. Christoph nicht, aber ich denke nicht das Lech hinten dran stehen muss. Sauber und gepflegt, würde mein Herr PAPA sagen. Von den Vorzeigeautos will ich erst gar nicht schreiben.
Aber jetzt zum Lauf - durch den Stockerlplatz durften wir im Startblock A starten. Jedoch durch meine auferlegte Notbremse und das sofortige steile Anstieg war unser Tempo gedämpft - das Resultat war Schlange stehen beim Aufstieg da es bereits nach 1km auf den ersten Pfad abgebogen wurde. Für uns war es wichtig, nicht bereits am Anfang zu überziehen. Daher sind wir die ersten 300 Höhenmeter deutlich langsamer aufgestiegen als üblich, was sich aber im Laufe der Etappe noch als ganz gut herausstellen sollte. Nach 4,5km und 903 Hm Aufstieg erreichten wir bereits den ersten Verpflegunsposten, den wir rechts liegen ließen, da unsere Getränkeflaschen noch gut gefüllt waren und die nächste VP bereits bei KM 12,6 am Flexenpass aufgebaut war und es bis dorthin fast nur bergab ging. Die Bergabpassage nach Zürs war sehr abwechslungsreich, ein bisserl Asphalt, einiges an Schotter und jede Menge Wiese, die aufgrund des gestrigen starken Regens am Abend sehr rutschig war. Nach der VP2 ging es noch ein bisserl Auf und Ab ehe sich der 2. große Anstieg Richtung Ulmer Hütte vor uns aufbaute. Und der hatte es durchaus in sich. Auf Knapp 3km durften wir ca 600 HM im Aufstieg bewältigen. Zur Belohnung gab es oben auf der Ulmer Hütte den letzten VP des Tages. Danach sollte es eigentlich nur noch bergab gehen, zumindest haben wir das geglaubt. In Wirklichkeit ging es in einer Art "Labyrinth" nach links und rechts und auf und ab. Etwas zermürbend. Aber ab dem Maiensee ging es wirklich bergab Richtung St. Anton. Auf den letzten 4,5km der Etappe waren ca. 600 HM im Abstieg über Stock und Stein und jede Menge Wurzelwerk zu bewältigen. Aber da wir zu Beginn der Etappe Kraft gespart haben, konnten wir am Ende noch ein bisserl Gas geben. Am Ende schaut der 4. Rang in der Masters Mixed Klasse heraus und aufgrund des frühen Starts können wir jetzt den ganzen Nachmittag die Beine hochlegen und uns optimal für die morgige Etappe erholen.
Jetzt freu ich mich auf einen Kaffee, oder so. Wenn man durch St, Anton geht hängen bei jedem Hotel die Laufsachen draussen - schon ein grosses Event - und die Gastfreundschaft der Österreicher kann sich sehen lassen, bin schon gespannt auf Landeck. Ich muss schon sagen Vorarberg gefällt mir.
Over and out bis morgen
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