Dienstag, 1. August 2017

Sonnig, ohne Aussicht auf Reisbällchen

Schön langsam kann keiner der Teilnehmer mehr die Belastungen der letzten 17 Tage verbergen. Gestern Abend entbrannte beim Essen eine hitzige Diskussion, wer den nun am Donnerstag das Recht hätte, auf die Zugspitze zu laufen. Alle, die irgendwann mal dabei waren oder nur die, die die gesamte Strecke von Sylt bis nach Garmisch-Partenkirchen zu Fuß zurückgelegt haben. Bin gespannt wie Oli das regeln wird.
Ansonsten schaut es in der Früh nach dem Aufstehen eher wie ein Zombilauf aus, keinesfalls aber nach einer ernsthaften Ultralauf-Veranstaltung.
Aufgrund der angesagten Hitze wurde die Startzeit auf 5Uhr/6Uhr verlegt. Sicherlich eine gute Entscheidung. Angelika steht wieder mit der schnellen Gruppe an der Startlinie. What else?!
Da gestern doch einigermaßen Tempogemacht wurde, ist die Gruppe auch wieder ein bisschen größer geworden.
Auch bei Angelika sind die letzten Tage nicht spurlos vorbei gegangen. Sie meint, es fehle ihr ein bisschen an Motivation. Aus diesem Grund werden Jakob, Bernhard, Oskar und Sarah heute bei VP4 und VP6 auf sie warten. Aber ich bin mir sicher, sobald sie auf der Laufstrecke ist, legt sich der Schalter ganz von alleine wieder auf Race-Mode.
Da wir bis ca 9:30 Zeit haben, um am VP4 zu sein, werden wir die Einkäufe des Tages erledigen. Sprich einige Kilo Eiswürfel oder Crushed-Ice, ein 6er-Tragerl Mineralwasser, Obst und natürlich was zum Essen für zwischendurch, nicht dass unsere Helfer schlecht gelaunt werden.
Die Fahrt zu VP4 vergeht wie im Flug und ich stelle fest, es schaut schon wieder ganz nach
Alpenvorland aus. Unglaublich, wie viele Eindrücke in den letzten 17 Tagen auf uns eingeprasselt sind. Ich weiß gar nicht mehr, wo was wie. Denke das wird noch eine Zeit arbeiten.
Den VP finden wir ganz leicht, liegt wunderschön an einer Steigung, voll in der Sonne. Noch bevor Angelika bei uns vorbeikommt die ganz große Überraschung. Ein Auto mit Wiener
Die Turboschnecken Christine und Walter
Kennzeichen fährt die Straße hoch und gefahren wird es von Walter "Flauschie" Stumpf und am Beifahrersitz sitzt seine Frau Christine. Meine Überraschung und Freude ist riesig und ich denke, nun ist die Motivation bei Angelika auch kein Problem mehr. Schließlich begleiten die zwei Angelika seit VP3.
Und es stimmt, knapp nach vier Stunden Laufzeit fliegt Angelika bei uns vorbei. Boxenstopp wie in der Formel 1. Trinkblase auf, Flüssigkeit rein, gleichzeitig Schlauchtuch um und Eiswürfel rein und zum Schluss noch Eiswasser auf die Kappe. 1:33,15! Schneller geht es echt nicht.
Wir fahren weiter zu VP6, bei dem Tempo von Angelika müssen wir uns sputen. Als wir in Schwarten ankommen ist noch weit und breit kein VP aufgebaut, wir checken noch einmal die Koordinaten, alles groot also warten wir und kurz danach kommt auch schon das Versorgungsfahrzeug. Nachdem noch keine Eigenverpflegung dabei ist, mixe ich Angelika noch einen Drink, aber auch die Eigenverpflegung wird noch rechtzeitig gebracht. Kaum ist

Verpflegung VP6
Angelika kommt angeflogen
der VP aufgebaut, läuft auch schon Henry vorbei. Keine 10 Minuten später ist auch schon Angelika da! Noch immer guter Dinge, auch wenn ich beim Auffüllen der Trinkblase zu langsam bin. Kurze Abkühlung noch mit Eiswasser und Angelika ist schon wieder auf der Strecke.
Auch wir packen uns wieder zusammen und ab geht es zum Etappenziel. Wir fahren bei Angelika vorbei und holen alles aus der Hupe unseres Schlachtschiffes heraus.
Im Ziel auch wieder die übliche Routine. Wohnmobil abstellen, Smoothie mixen und die Hundeversorgen und dann heißt es warten auf den Anruf von Angelika vom letzten VP. Diese letzten eineinhalb Stunden sind immer die längsten. Freu mich schon zu hören, was Angelika von ihrer letzten Soloetappe zu erzählen hat.

2 Kommentare:

  1. keine Spur von fehlender Motivation bei Angelika zu erkennen - wahrscheinlich die heutige Renntaktik ;-) - super unterwegs

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  2. Ja gestern lief es trotz Hitze einfach grenzgenial, ein tolles Gefühl, quasi ohne Schmerzen zu laufen Zwischenzeitlich ein kurzes Aufflackern, wenn ich zu schnell war, dann wurde halt wieder gegangen oder Tempo reduziert. Schön wars - und ist es noch ein bisschen

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