Mittwoch, 2. August 2017

Die Pflicht ist mit heute vorbei

Auch Klemens wurde, zumindest bis zur 1. VP1, von den Turboschnecken begleitet - ein Turbobust in den Morgen. Dann müssen sie uns leider wieder verlassen - wir bedanken uns für diese Freundschaft. Ein eigenartiges Gefühl, zum letzten Mal das Stromkabel abhängen und aufrollen, ein letztes Mal die fast alltäglich gewordenen Handgriffe erledigen. Denn diese Nacht haben wir den Luxus in Garmisch-Partenkirchen in einem Hotel zu übernachten und unser Schlachtschiff allein zu lassen. Eine Dusche für uns allein, ein WC für uns allein - ein sensationelles Frühstücksbuffet, der Mensch wird bescheiden. Ich freu mich sogar auf die Waschmaschine zu Hause. Aber jetzt wieder zum DLL, denn noch ist er nicht zu Ende. Klemens fühlte sich gut in der Früh, keine Schmerzen und mit dem Hintergrundgedanken auf Geschwindigkeit - aber bei VP3 wird er schon gehend angekündigt - ein kurzer Boxenstopp - Eisspray, Buff mit Eiswasser. Ausgemacht war bei VP5 das nächste Date, aber wir überraschen ihn bei VP4 - vielleicht verleiht das Flügel. Leider sind Klemens keine Flügel gewachsen, das Knie schmerzt beim Abwärtslaufen  - er geht und das nicht langsam, hinab hüpft er den "Klemens-dreier-hopp". Ich entschliesse mich kurzerhand ihn mit dem Rad zu begleiten. Bernhard und Jakob lasse ich allein weiterfahren.
Es sind noch gut 20km zurückzulegen - es waren die entspanntesten 20km während dieses DLL - ich konnte in Ruhe fotografieren, Klemens die Ohren voll quasseln und an den Verpflegungsstellen endlich mal in Ruhe was essen (während des Laufens habe ich nur Flüssignahrung). Klemens ging es von den Beinen her dann mit der Zeit wieder etwas besser, nur durch die Anstrengung rebelliert der Magen und er kann schon nichts mehr zu sich nehmen, ausser Flüssigkeit. Manchesmal gelangen ihm für einige Zeit Laufschritte, aber die Steigungen wurden nicht weniger. Besonders die etwas steileren, bewurzelten und steinigen Waldwege waren für ihn und auch für mich die absolute Herausforderung. Da ich ja mit dem Strassenrennrad unterwegs war, wer denkt in dem Moment des akuten Notfalls an die bevorstehende Strecke, holpe
rte und stolperte ich halt mit dem Strassenrennrad über diese Ansammlung von Baumwurzeln und Geröll - mein Helm sass nicht mehr perfekt, sondern eher schief und manchmal küsste ich auch den Boden. Klemens war grundsätzlich schneller und so spielten wir halt dann "catch me, if you can".  Das Ziel haben wir erreicht und das mit einer sehr guten Zeit im Mittelfeld 7h15 für 59 km. Sein emotionalster Augenblick kam jedoch kurz vor dem Ziel - Marianne und Rudi, Klemens Eltern standen unerwartet da und es war ein sehr bewegender und wunderschöner Moment. Derzeit liegt Klemens mit Schüttelfrost und kreidebleich im Bett - aber spätestens morgen Früh geht es weiter zur Kür auf die Zugspitze, jawohl, wir lassen uns doch nicht unterkriegen, von ein paar Kilometer.

2 Kommentare:

  1. Puh ha, ist das eine spannende Geschichte. Schade, dass diese bald zu Ende gehen.
    Alles Gute noch für morgen!

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  2. Nicht übel.
    Laufen alleine reicht nicht. Da muss noch Rennrad-Cross her.
    Hoffe, dass es Klemens schon wieder besser geht, aber bestens versorgt ist er ja.

    Alles Gute für den letzten Tag!
    Zu warm wird es oben nicht werden, hoffentlich seid ihr rechtzeitig vor den Gewittern in Sicherheit.

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