Sonntag, 11. Juni 2017

Belastungsgrenzen

Gute Bedingungen für die Läufer
Ungeplant heftiger Regen

Und schon ist es wieder vorbei - unser 100km-Wien-Lauf 2017. Noch nie habe ich diesen Lauf intensiver erlebt, die Atmosphäre genossen, dieser Schwall von Herzenswärme. Unbeschreiblich wie durch die Präsenz im sozialen Netzwerk (ich war vehementer FB-Verweigerer) die Ultralauffamilie für mich an Nähe gewinnt.
Durch die Vierfachbelastung (Organisation,Training, Arbeit, Familie) war meine Müdigkeit und Konzentrationsfähigkeit, vor allem das Multitasken, eine unbeschreibliche Herausforderung. Was jedoch von Woche zu Woche zugenommen hat, war meine Belastungsgrenze - schneller zu reagieren, Hoppalas zu managen und kein Drama daraus zu machen. Doch ein paar Kurzgeschichten als Ausklang sollten schon sein. Grundsätzlich hatten wir ja eine Abkühlung bestellt, aber diese Intensität des Regens war ja eigentlich nicht geplant - außer den Läufern, war hauptsächlich den Betreuern kalt, Heißgetränke hatten wir ja eigentlich nicht auf der Verpflegungsliste - aber einen Teekocher! Die Betreuerarbeit ist ein Knochenjob, aber für einen Ultraläufer meist von enormer Wichtigkeit. Meine Philosophie ist darum, geht`s den Betreuern gut, geht`s auch den Läufern gut. Viele Helfer und Betreuer hatten warme Sachen mit, nur nicht Klemens, Rudi und ich - um ja keine Erkältung einzufangen, schickte ich einen unserer Sprösslinge nach Hause um Decken und warme Sachen zu holen. Jacken wurden angezogen, ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme kam hoch, heißer Kaffee und warme Decken wurden verteilt. 1. Situation gemeistert 👍
Martina im Ziel
Nach dem wunderbaren Finish von Martina kam jedoch die Ernüchterung, dass ihre gesamten Sachen nicht mehr an unserer Verpflegungsstelle auffindbar waren. Sie konnte weder duschen, noch sich umziehen - mir war vor lauter Peinlichkeit und Unbehagen nicht wirklich gut - Gedankenkarussell - Tobias wurde wieder losgeschickt um alles zu besorgen - die Peinlichkeit blieb.
Denn schon in aller Herrgottsfrüh (4:30 Uhr) wurden wir von einem dubiosen Besucher heimgesucht, der schon alle vorbereiteten Startnummern und T-Shirt-Sackerl eingepackt hatte und verschwinden wollte und das saß noch etwas in den Knochen. 2. Situation gemeistert👍
Sebi, unser Ausreißer
Unser glorreicher "Spendenläufer" Sebastian hat seid einiger Zeit gelernt, alleine mit der U-Bahn zu fahren (für manche mag das eine Selbstverständlichkeit sein, aber für unseren Sebastian, ist es ein enormer Schritt in die Selbstständigkeit und für mich eine enorme Überwindung ihn nicht mit einer Überwachungskamera auszustatten). Auf jeden Fall war er während der Siegerehrung plötzlich verschwunden und nicht mehr in meinem Blickfeld - da echt ruhig zu bleiben, war sehr hart an meiner Belastungsgrenze - aber es war machbar und man versucht sich das Gefühl des Guten einzuimpfen. 3. Situation gemeistert👍
Klemens steht während des Bewerbs meist über den Dingen, dafür bewundere ich ihn sehr - ihm war es vor dem Lauf oft zu viel.
Und zum Schluss das Gute: Martinas Tasche wurde gefunden - und auch Sebastian saß vor unserer Wohnungstür.

Fazit: in der Ruhe liegt die Kraft, wenn man die geistige Stärke hat sie zu behalten.
Zwei treue Wegbegleiter




1 Kommentar:

  1. leider konnte ich diesmal bei eurem jährlichen Spektakel nicht dabei sein. Elisabeth hat mich aber sicher gut vertreten ;-)
    jedenfalls Respekt und Gratulation, was ihr da alles managt und auf die Beine stellt.
    Nächstes Jahr sehen wir uns dann in gewohnter Weise ....

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