Samstag, 22. Juli 2017

Regen, Rennen, Regeneration

Angelika, fokusiert
Wie könnte es anders sein, Angelika hat ihren Lauftag und pünkltich zum Start beginnt es zu regnen. Eigentlich waren nur kurze Gewitter angesagt, aber so wie das aussieht, dauert es länger.
Ich nutze die Zeit bis ich aufbrechen muss, ich erwarte Angelika heute wieder bei VP4, um meine Beine zu pflegen.
Interessant ist, dass die Muskelschmerzen nach der ersten Etappe nicht mehr zugenommen haben. Selbst an einem Lauftag ist es inzwischen problemlos möglich, die Stufen zum Wohnmobil ohne anhalten hinauf und vor allem hinunter zu steigen. Das ist ein Phänomen, von dem auch die erfahrenen Etappenläufer berichten. Je länger der Lauf dauert, umso stärker wird man, angeblich. Ich bin gespannt, wenn sie uns in den nächsten Tagen um die Ohren laufen.
Wir beginnen unsere Regeneration immer unmittelbar nach dem Zieleinlauf. Es gibt unseren selbstgemixten Regenerationssmoothie, meist mit Banane, Apfel, Rosinen, Cashewnüssen, Sojadrink und Hanfprotein. Hier mixen wir auch noch Curcuma und etwas Pfeffer dazu. Danach geht es schon unter die Dusche und anschließend gibt es eine Regenerationsmassage und eventuell eine therapeutische Behandlung, falls es Strukuren, z.B.: Bänder, Sehnen, gibt, die besondere Aufmerksamkeit benötigen. Bei mir ist es die rechte Leiste, bei Angelika die Tibialis anterior Sehne. Wenn wir bis dahin noch nicht eingeschlafen sind, wird auf alle Fälle zumindest eine Stunde "geschlafen" und dazwischen immer wieder eine Kleinigkeit gegessen, ehe es das große Abendessen gibt. Und so komisch es vielleicht klingen mag, bevor es zur Nachtruhe geht, die beginnt meist schon um 21Uhr, gehen wir meist gemeinsam noch die Abendrunde mit Sarah und Oskar und es tut echt gut, sich nach einem Lauftag noch einmal kurz die Beine zu vertreten.
Auf meinem Weg zu VP 4 hole ich noch Nils von VP 1 ab, er kann das Rennen leider nicht mehr fortsetzen. Shinsplints! Das Unwort beim Deutschlandlauf.Wohl der häufigste Grund, warum das Rennen abgebrochen wird. Ich bin froh, dass ich ihn im Auto habe, so geht das Navigieren leichter, denn VP4 ist nicht leicht zu finden.
Dort warte ich auf Angelika, inzwischen scheint die Sonne und es ist heiß, schwere Laufbedingungen. Aber Angelika wird das meistern. Ich fahre weiter zu VP 6, dort übergebe ich ihr persönlich ihre Trinknahrung für die nächsten 20km und es gibt ein gekühltes Schlauchtuch mit Eiswürfeln.
Nach der Übergabe fahren Nils und ich ins Etappenziel. Ich organisiere uns den Strom und bereite den Regenerationssmoothie und das Goodie-Teller her, das sich Angelika heut absolut verdient hat. Wie immer bin ich unbeschreiblich nervös. Das legt sich erst, wenn ich Angelika sehe und in die Arme schließen kann.
Wie an jedem ihrer Lauftage bin ich gespannt, was sie zu erzählen hat.

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